Carter Vail

Manchmal schreibt das Internet besonders schöne Erfolgsgeschichten – so zum Beispiel die des Singer-Songwriters Carter Vail, dessen Karriere auf den sozialen Medien begann und sich mittlerweile zu einem einzigartigen Indie-Rock-Erlebnis entwickelt hat. Geboren und aufgewachsen im kleinen Wilton, Connecticut, entdeckte Vail früh seine Begeisterung für verschiedenste Musikstile und Instrumente. Seine Leidenschaft vertiefte er durch ein AudioTechnik-Studium an der Universität in Miami, bevor er mit Freunden ein eigenes Musikstudio in Nashville – der Musikhauptstadt der USA – gründete. Schon während seines Studiums begann Vail, seine Fähigkeiten im Songwriting und Produzieren weiterzuentwickeln. Dabei schuf er wie nebenbei eine originelle Nische mit humorvollen Mini-Songs und Comedy-Sketchen über immer absurdere Themen. Nebenbei veröffentlichte er erste eigene Songs, darunter seine 2018 veröffentlichte Debütsingle „Melatonin“, die sich schnell zum Geheimtipp der Indie-Pop-Rock-Szene entwickelte. Anfangs wollte Vail seine Sketche und die eigene Musik strikt trennen, doch schon bald erkannte er, wie viel Spaß ihm das Integrieren seines Humors in seine Songtexte machte. Seine Mini-Songs auf Social-Media lehrten ihn nicht nur Selbstironie, sondern prägten auch seine kreative Leichtigkeit und seinen einzigartigen Stil. Auf seinem 2020 veröffentlichten Album „Red Eyes“ verarbeitete er die Erfahrungen seiner Studienzeit und den Übergang ins Erwachsenenleben. Die beiden EPs „The Interstellar Tennis Championship Vol 1.“ und „Vol 2.“ waren weniger autobiographisch: die fantasievollen Texte handeln von einem Mann, der von der Erde in verschiedene Galaxien gebeamt wird, um intergalaktische Tennis-Matches zu bestreiten. Hier flossen die skurrilen Ideen seiner Sketch-Songs in ein durchdachtes Konzept-Album ein. Nachdem Carter Vail 2023 von Nashville nach Los Angeles gezogen war, begann nach einer schmerzhaften Trennung eine schwierige Phase für ihn. Doch er fand neue Kraft und Inspiration in der Musik: Er schloss sich für einen Monat mit Freund und Co-Produzenten Noah Tauscher ein, entstanden ist dabei sein zweites Album „100 Cowboys“ (2024), das seine negativen Gefühle in lebendigen Melodien und augenzwinkernden WesternAnspielungen verpackt. Dieses Album ist das ehrlichste und erwachsenste Werk seiner Karriere und begeistert dennoch mit seinem typischen Humor und ohrwurmverdächtigen Songs.