Missa Pro Defunctis Niccolo Jomelli

Der Jubilate Chor Zorneding singt Niccolò Jommellis (1714 - 1774) Requiem ‚Missa pro defunctis‘. Er schrieb das Werk im Jahr 1756 zur Beisetzung der Mutter des Herzogs Carl Eugen von Württemberg. Dieser durfte als katholischer Regent in einem protestantischen Land nur bei besonderen Anlässen katholische Kirchenmusik zur Aufführung bringen. Nach der Aufführung verbreitete sich das Requiem in ganz Europa, bis es von Mozarts Requiem verdrängt wurde. Mozart hat sicherlich Jommellis Requiem gekannt.

Als Sohn eines wohlhabenden neapolitanischen Tuchhändlers erhielt Jommelli eine erstklassige musikalische Ausbildung und debütierte erfolgreich 1737 in Neapel und 1740 in Rom mit Opernkompositionen. Seine Kompositionen wurden auf allen führenden Bühnen Italiens und später ganz Europas aufgeführt. Jommelli komponierte für den Kaiserhof in Wien, war Vizekapellmeister am Petersdom in Rom, wurde von zahlreichen europäischen Fürsten als Opernkomponist umworben und ging an den württembergischen Hof nach Stuttgart und Ludwigsburg, wo er sechzehn Jahre wirkte. 1769 reichte Jommelli sein Entlassungsgesuch ein und ließ sich in der Umgebung von Neapel nieder, wo er 1774 nach zwei Schlaganfällen verstarb.

Jommelli gilt als wichtiger Anreger für den Klassischen Stil und beeinflusste nicht nur die Komponisten der Mannheimer Schule, sondern auch Wolfgang Amadeus Mozart. 1763 traf der siebenjährige Wolfgang Amadeus Mozart in Begleitung seines Vaters Leopold in Ludwigsburg auf Nicolo Jommelli.